23.10.2024

Unabhängig, aber besorgt. Die Stimmen der jungen Menschen in Südosteuropa

Die Friedrich-Ebert-Stiftung führt alle vier Jahre eine Jugendstudie in Südosteuropa durch. In der diesjährigen Studie wurden knapp 8.943 Menschen zwischen 14 und 29 Jahren aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro, Rumänien, Serbien, Slowenien, Griechenland und der Türkei befragt.

Die Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Klimakrise sowie antidemokratische Tendenzen in der Region sind beunruhigende Ereignisse. Der EU-Beitrittsprozess der Westbalkanländer begann vor mehr als 20 Jahren. In den letzten Jahren wurden zwar Fortschritte erzielt, aber nur sehr langsam, und das Vertrauen in die EU als Garant für Stabilität und Prosperität und den EU-Beitrittsprozess sinkt. Wirtschaftliche Stabilität und die Möglichkeit, sich eine Zukunft aufzubauen, gehören zu den wichtigsten Anliegen der Jugend in der Region. Viele junge Menschen sind bereit, dafür liberale Rechte, wie die von Minderheiten, einzutauschen. Die Unterschiede in den Einstellungen zwischen jungen Männern und Frauen nehmen zu, Korruption und sozioökonomische Prosperität gehört zu den größten Sorgen der Jugend innerhalb der Region.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung ist davon überzeugt, dass junge Menschen der Schlüssel zu einer demokratischen und progressiven Zukunft sind. Deshalb ist es das Ziel dieser Studie, nicht nur über, sondern mit jungen Menschen zu sprechen. Die Jugendstudie will mit Vorurteilen über die Jugend von heute aufräumen und ein realistisches Bild zeichnen, ihre Gedanken, Sorgen und Wünsche verstehen, teilen und politische Antworten darauf finden.

Zentrale Ergebnisse der SOE-Jugendstudie 2024

Für die Erstellung der Studie wurden renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den jeweiligen Regionen gewonnen. Dadurch konnten die Ergebnisse in den länderspezifischen Kontext eingeordnet und Einblicke ermöglicht werden, die sonst nicht möglich gewesen wären. Es wurden sowohl einzelne Länderberichte als auch eine vergleichende Regionalstudie erstellt. Die regional vergleichende Jugendstudie wurde von Jasmin Hasanović (Hauptautor), Emina Adilović, Miran Lavrič und Dragan Stanojević verfasst und von Elena Avramovska (FES) herausgegeben.

Die Studie wurde auf der Grundlage einer repräsentativen Umfrage erstellt, die von IPSOS im Zeitraum vom 9. Februar bis 25. März 2024 mittels computergestützter Online-Interviews (CAWI), computergestützter Telefoninterviews und computergestützter Face-to-Face-Interviews durchgeführt wurde.  

Hier geht es zur Studie

Friedrich-Ebert-Stiftung
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