Bosnien und Herzegowina gilt auch über 20 Jahre nach dem Ende des Krieges als Transformationsland. Seit dem Ende des Sozialismus wurde darauf hingearbeitet, eine freie Marktwirtschaft zu etablieren. Die Ergebnisse sind prekär: In manchen Wirtschaftssektoren wurde gesellschaftliche oder staatliche Kontrolle durch einen Marktradikalismus ersetzt, der Arbeits- und Sozialstandards massiv unter Druck setzte. Andere Sektoren wiederum verblieben unter staatlicher Kontrolle, was Produktivitäts- und Innovationspotentiale dramatisch ausbremst und Klientelismus Tür und Tor öffnet. Schwache Gewerkschaften haben in beiden Fällen dem Druck von Regierung und/oder Arbeitgebern bisher wenig entgegenzusetzen.
Für die FES steht deswegen die Förderung von freien, unabhängigen und demokratischen Gewerkschaften im Zentrum unserer Arbeit. Nur mit starken Gewerkschaften als legitimen Sozialpartnern ist eine soziale Marktwirtschaft im Sinne des europäischen Wirtschafts- und Sozialmodells möglich. Mit Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und politischen Parteien diskutieren wir zudem über innovative Ansätze für die Weiterentwicklung von Wirtschafts- und Sozialpolitik.
Friedrich-Ebert-Stiftung
Bosnien & Herzegowina
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