Demokratie wird oft auf regelmäßige Wahlen und eine verfassungsrechtliche Gewaltenteilung reduziert. Für nachhaltige Demokratie braucht es aber vor allem auch politisches Interesse, Verständnis und Engagement der Bevölkerung weit über den Wahltag hinaus. Die Demokratie steht in Bosnien und Herzegowina aber gerade hier, beim Verhältnis zwischen Politik, Bürgern und Medien, vor schwierigen Herausforderungen. Autoritäre, patriarchale und klientilistische Muster stehen bis heute einem fruchtbaren Wechselspiel der Akteure im politischen Prozess im Weg. Eine konstruktive politische Kultur fehlt und wechselseitige Stereotype diskreditieren Politik, Medien und Zivilgesellschaft. Politische und gesellschaftliche Dynamiken sind vielfach negativ und bewegen sich in einem Umfeld von Zynismus, Lethargie und Resignation.
Als politische Stiftung setzen wird daher auf politische Bildungs- und Dialogformate, die sowohl demokratische Institutionen als auch die Zivilgesellschaft und die Medien einbeziehen und für politisches Engagement und Dialog werben. Ziel ist es, die Entwicklung einer demokratischen politischen Kultur im Lande zu unterstützen und die Folgen des autoritären, patriarchalen und klientilistischen Erbes zu überwinden. Hierfür unterstützen wir zudem sozialwissenschaftliche Forschung im Land und nutzen deren Erkenntnisse für die Weiterentwicklung unserer Arbeit.
Friedrich-Ebert-Stiftung
Bosnien & Herzegowina
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